Zwiesel

Zwiesel
Zwie|sel 〈m. 5
1. Gabelbildung des Baumstammes
2. Baum mit solchem Stamm
[<mhd. zwisele <ahd. zwisila „zweiteiliger, gegabelter Ast“; zu zwei;Zweig]

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Zwie|sel, die; -, -n od. der; -s, - [mhd. zwisel, ahd. zwisila = Gabel; zu mhd., ahd. zwi- (in Zus.) = zwei-]:
1. (landsch.) Baum mit gegabeltem Stamm u. zwei Kronen.
2. <der> (Reiten) Aussparung in der Mitte des Sattels, die bewirkt, dass die Rückenmuskulatur des Pferdes beim Reiten nicht belastet wird.

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I
Zwiesel,
 
gabelige Sprossverzweigung in zwei fast gleich starke Triebe, besonders bei Esche und Ahorn; beeinträchtigt den Holzwert.
 
II
Zwiesel,
 
Stadt im Landkreis Regen, Bayern, 570 m über dem Meeresspiegel, im Naturpark Bayerischer Wald, am Zusammenfluss von Großem und Kleinem Regen zum Schwarzen Regen, 10 600 Einwohner; Staatliches Berufsbildungszentrum für Glas, Fachakademie für Sozialpädagogik; Wald-, Spielzeugmuseum, Theresienthaler Glasmuseum; Glasindustrie; Luftkurort und Wintersportzentrum mit bedeutendem Fremdenverkehr.
 
 
Neugotische Stadtpfarrkirche Sankt Nikolaus (1891-96; Glasgemälde, 1894-1913); Bergkirche (1767) mit Spätrokokoausstattung; Rathaus (1838) im klassizistischen Rundbogenstil.
 
 
Zwiesel entstand im 13. Jahrhundert als Goldwäschersiedlung an einer Zollstation der Salzstraße nach Böhmen. 1347 kam die 1255 erstmals urkundlich gewordene Siedlung an das Kloster Niederalteich, 1602 an Bayern. 1904 wurde Zwiesel, das ab 1312 Markt war, Stadt.
 

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Zwie|sel, die; -, -n od. der; -s, - [mhd. zwisel, ahd. zwisila = Gabel; zu mhd., ahd. zwi- (in Zus.) = zwei-]: 1. (landsch.) Baum mit gegabeltem Stamm u. zwei Kronen: wenn ein ... Z. ihm stets von neuem unter das Beil geriet (Steimann, Aperwind 43). 2. <der> (Reiten) Aussparung in der Mitte des Sattels, die bewirkt, dass die Rückenmuskulatur des Pferdes beim Reiten nicht belastet wird.

Universal-Lexikon. 2012.

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